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k.i.d.Z. – Expertenvortrag

„Kompetent in die Zukunft“ – „k.i.d.Z.“ – so der Titel des Projekts, das alle 8. Jahrgangsstufen des Aventinus-Gymnasiums durchlaufen. Im Rahmen des Projekts bilden sich die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz fort. Dass diese Thematik eine Relevanz für jeden Einzelnen hat, zeigte eindrucksvoll Edmund Brandner, Redakteur der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN), bei einem Vortrag für Schüler und Eltern am 1. April. Über eine Stunde lang zog er alle Zuhörer in seinen Bann, als er von seinen eigenen Erfahrungen, ein Jahr lang ein klimafreundliches Leben zu führen und seinen persönlichen CO2-Ausstoß von 15 auf 2 Tonnen zu reduzieren, berichtete. Den Anstoß dazu gab 2010 sein Chef, der ihn aufforderte, das Experiment zu wagen und darüber wöchentlich in einer Kolumne zu schreiben.

Klimafreundliches Leben basiert laut Brandner auf fünf Säulen: verändertes Essen, veränderte Mobilität, verändertes Wohnen, veränderter Urlaub, veränderter Konsum. Zunächst sei es nötig, das eigene Kaufverhalten zu reflektieren, sich von der Einflussnahme der Werbung zu distanzieren und sich zu bemühen, lediglich die Dinge zu kaufen, die man wirklich brauche. In diesem Zusammenhang habe die Familie von Brandner, die zwangsläufig am Experiment mitbeteiligt war, auch mehr saisonale Ware aus regionaler Herstellung eingekauft. Den Versuch, auf Fleisch zu verzichten, bezeichnete Brandner jedoch offen als teilweise gescheitert. Allerdings habe er sein Auto verkauft und sein Fahrrad häufiger benutzt. Auch hier räumte Brandner aber schwache Momente ein: Ganz ohne den Dienstwagen oder das Auto der Ehefrau sei er nicht ausgekommen. Dass er ein gut isoliertes Haus mit Pelletheizung bewohne, habe das klimafreundliche Wohnen vereinfacht. Neuerungen gab es beim Urlaub: Auf die Flugreise wurde verzichtet, stattdessen fuhr die Familie per Zug und Schiff nach Schottland zum Wanderurlaub.

Obwohl Brandner seinen Vortrag sehr humorig und unterhaltsam gestaltete, brachte er die Zuhörer doch zum Nachdenken. Ihm sei während des „klimafreundlichen Jahres“, in dem er immerhin 10 Tonnen CO2 einsparte, klar geworden, dass Glück für sein Leben nicht das Gieren nach Konsumgütern bedeute, sondern das Streben nach einem klimafreundlichen Leben und in der Folge ein Mehr an genussvoller Zeit mit seinen Mitmenschen. Er habe erkannt, dass Lebensstandard nicht das gleiche sei wie Lebensqualität. Bedeutende Einschränkungen bei seinen Bemühungen, seine Emissionen zu minimieren, habe er also nicht hinnehmen müssen, ganz im Gegenteil. So fordert er am Ende alle Zuhörer auf, es ihm gleichzutun, zumindest im Kleinen.

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