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People on Earth Come Together – ein musikalischer Workshop im Rahmen der Jazzwoche

Ein ganz besonderes Erlebnis war es für Schülerinnen und Schülern der beiden Burghauser Gymnasien, von der Gruppe „Black Lives from Generation to Generation” in der Aula des Kumax in die Welt des Jazz eingeführt zu werden. Das AVG war bei der von der IG Jazz organisierten Veranstaltung mit der elften Jahrgangsstufe vertreten, die Gastgeberschule ließ Jugendliche verschiedentlicher Altersstufen teilnehmen.

Zunächst stellte die Managerin das Projekt vor, zu dem 25 Musiker und Musikerinnen aus der Karibik, aus Afrika und den USA gehören. Es wurde im Jahr 2020 begründet, um dem immer noch bestehenden Rassismus etwas entgegenzusetzen. Da rassistische Überheblichkeit nach wie vor ein Tabu darstellt, soll die Musik helfen, ein Gespräch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu ermöglichen. Dieses Motiv spiegelt sich in den Texten der Band wider, wo es zum Beispiel heißt „be my brother“ oder „people on earth come together“.

Während des zweistündigen Workshops, bei dem die Musiker viel über sich und ihre Musik erzählten, einzelne Stücke spielten und Fragen beantworteten, wurde klar, was Jazzmusik für die vier anwesenden Mitglieder des Ensembles bedeutet: Für den Bassisten Reggie Washington ist Jazz ein Ausdruck von Freude, Sängerin Christie Dashiell sieht im Jazz eine Möglichkeit, ihre Gefühle und den Wunsch nach Freiheit auszudrücken, Pianist Federico Gonzales Peňa begreift Jazz als Konversation zwischen Musikern.

Peňa, dem es besonders gut gelang, einen Draht zu den Zuhörern zu bekommen, erklärte wie Jazzsongs entstehen: Man experimentiert ein bisschen und ehe man sich versieht, hat man vielleicht schon einen Song. Wie dies gehen kann, führte er vor, indem er die einzelnen Töne des C-Dur-Akkords nahm und auf ihnen Akkorde in Moll aufbaute, was sofort interessant klang.

Dass Jazzmusik eine Art der Kommunikation ist, wurde erfahrbar, als das Publikum beim Scatting mit den Musikern interagierte. Scatting heißt, dass ein Sänger/eine Sängerin auf Silben ohne Wortbedeutung improvisiert. Dashiell motivierte einzelne Schüler, ihren „Scat Call“ zu beantworten, und ganz Mutige trauten sich dies sogar am Mikrophon.

Aufgrund dieses interaktiven Charakters der Musik nimmt es auch nicht wunder, dass Musik die Menschen zueinander bringt. Pianist Peňa schilderte, dass er beim gemeinsamen Musizieren schon nach wenigen Tagen eine Verbindung entstehen könne, die sich so eng anfühlt, als würde man sich schon jahrelang kennen.

Verzaubert wurden die Zuhörer während des Vormittags immer wieder von Christie Dashiells wunderbar schwebender Stimme, die vor Lebensfreude sprühte. Und so war das spontane Geburtstagslied für Xaver sicher nicht nur für ihn ein wunderbarer Abschluss eines gleichermaßen schönen wie interessanten Vormittags.

Text: Esther Biber

Fotos. Ester Biber, Gabriele Pfaffenzeller

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