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Quarante et un (= 41!) Burghauser à Fumel!

Trotz Ferien (Ausschlafen wäre schön gewesen …) standen alle teilnehmenden 41 Schülerinnen und Schüler am 03. April 2024 pünktlich und nicht minder aufgeregt um 6 Uhr morgens am Bahnhof in Burghausen. Neben 25 mutigen Mädchen machten sich dieses Jahr auch 16 mutige Buben auf die lange Reise nach Frankreich. Als es dann endlich losging, mussten wir unsere winkenden Eltern leider mit ihren Tränen allein lassen (manche Eltern waren allerdings auch froh).

Nach einigen Stunden im Bus, die zum Essen, Schlafen, Musikhören und Ratschen verwendet wurden, kamen wir endlich an die deutsch-französische Grenze bei Mulhouse, an der wir alle brav unsere Pässe an die Busfenster drückten, weil sie laut Herrn Thalmeir dort automatisch eingescannt werden würden … Leider verbrachten wir auch einige Zeit im Stau, und auch das Wetter (quasi Salzburger Schnürlregen) entsprach nicht unseren Wünschen, weshalb unser erster Abstecher nach Belfort – die Besichtigung der Citadelle und des Lion de Belfort – leider buchstäblich ins Wasser fiel. In Beaune bezogen (und ja: Man sagt „beziehen“!) wir dann ein fesches Hotel – dessen Name ViniHotel unsere Erwartungen leider nicht erfüllte: Nix war es für uns mit vin = Wein; wenigstens gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet.

Leicht übernächtig (warum wohl? …) aber gut gelaunt setzten wir dann unsere Reise am nächsten Morgen bereits um 8 Uhr nach Orange fort. Nach einem selbst getätigten Einkauf im dortigen Intermarché – ein wunderbarer Supermarkt, und für viele von uns der erste Kontakt mit ECHTEN Franzosen! – gab es dann ein herrliches Pique-nique mit frischem Baguette (zu 0,19 EUR das Stück!), Fromage und Jambon cru (na, wer weiß es?!) und Fraises (OK: Erdbeeren!) im römischen „Théâtre Antique“ in Orange. Anschließend ging es weiter zum „Pont du Gard“, einem (ebenfalls römischen) Aquädukt, unweit unserer zweiten Unterkunft, der „Auberge de la Bagatelle“ in Avignon. Nach einem interessanten Abendessen – wer hat schon einmal Schnitzel mit Nudeln kombiniert?! (Ich, Th) – besichtigten wir die schöne Altstadt und den Papstpalast. Von Bettwanzen blieben wir übrigens verschont. Aber das nur nebenbei.

Am dritten und letzten Anreisetag erkundeten wir bei strahlend blauem Himmel die alte Burgruine in „Les Baux-de-Provence“. Nach einem neuerlichen Mittagspique-nique am Vieux-Port von Aigues-Mortes setzten wir unsere Reise dann zunächst einmal frohgemut fort, bis uns ein – ja, durchaus schlimmer – Unfall im Bus zwang, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen – die  urgences (= Notaufnahme) von Lunel und von Montpellier. Zu allem Überfluss biss sich unser überlanger Bus an Google Maps vorübergehend die Zähne aus, so dass wir uns nur mit Hilfe der örtlichen Gendarmerie und der Fahrkünste unseres Busfahrers Helmut aus den engen Gässchen des südfranzösischen Städtchens Mauguio befreien konnten. Unsere Lehrerin Frau Möbus verbrachte die folgende Nacht mit der Verletzten und einer weiteren Schülerin in einem Hotel in Montpellier; Herr Thalmeir setzte die Fahrt mit der restlichen Meute dann fort; gegen 23 Uhr kamen wir wohlbehalten vor dem collège in Fumel an, wo wir von den Gastfamilien bereits sehnsüchtig erwartet wurden.

Das Wochenende verbrachten wir bei unseren Austauschpartnern, mit denen wir gemeinsam tolle Erfahrungen sammeln durften, die nun aber alle aufzuzählen definitiv zu weit führen würde. Aufgrund unserer Sprachkenntnisse (merci beaucoup Französischlehrer des Aventinus-Gymnasiums!) fiel uns die Verständigung jedenfalls nicht schwer und wir lebten uns schnell bei unseren Familien ein.

Am Montagmorgen wurden wir alle mit einem Petit-déjeuner in der Schule von Monsieur le Proviseur, dem Schulleiter, begrüßt. Anschließend begleiteten wir unsere Corres für zwei Stunden in den Unterricht, zu dem jeder seine ganz eigene Meinung hatte (Mehr dazu wollen wir an dieser Stelle ohne unseren Anwalt nicht sagen.). Am Nachmittag besichtigten wir dann das Château de Bonaguil, wo wir eine sehr interessante – auf Französisch gehaltene und trotzdem gut verständliche! – Führung genießen durften.

Am Dienstag stand ein erster großer Ausflug nach Toulouse an. Nach einem Besuch des musée Aéroscopia – ein Flugzeugmuseum (sie hatten die Concorde!) – besichtigten wir die Innenstadt von Toulouse mit Hilfe einer von Frau Phélix, unserer französisch-bayerischen Kontaktlehrerin, eigens für uns gebastelten digitalen Stadtrallye. Unsere Lehrer saßen während dieser Zeit völlig entspannt in einer brasserie – man kann davon halten was mal will.

Der folgende Mittwoch führte uns gut 200 km Richtung Atlantik – zunächst einmal nach Arcachon, wo sich diverse Gourmets aus unseren Reihen an den dortigen Austern labten, und dann an die „Dune du Pilat“, Europas größte und höchste (110 m!) Sanddüne. Bei strahlendem Sonnenschein hatte man von dort oben einen fantastischen Ausblick auf den Atlantik. Quietschvergnügt (so sind wir!) rannten wir durch den warmen Sand zum Strand hinunter, wo sich nicht Wenige in die kühlen Fluten stürzten (13°C laut Herrn Thalmeir – wir glauben ihm, dieses Mal jedenfalls).

Am Donnerstag durften wir durch den typisch französischen Wochenmarkt von Libos ganz in der Nähe von Fumel bummeln, wo wir das eine und manchmal auch das andere Geschenk für unsere Familien kauften. Nach dem Mittagessen in der Schulkantine stand ein Frisbeeturnier mit unseren corres auf dem Programm. Leicht verschwitzt und sonnenverbrannt (merci beaucoup für die Sonnencreme, Frau Möbus!) wurden wir im Anschluss von der Adjointe du maire, der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Fumel, im Château de Fumel empfangen, wo wir sogar das Bürgermeisterbüro und den „salle de mariage“ anschauen durften. Für unsere große Aufmerksamkeit (nicht alle waren dieser Meinung …) wurden wir mit Kuchen, Süßigkeiten und kühlen Getränken im Jardin des Rathauses verwöhnt.

Am Freitag durften dann auch die französischen Austauschschüler an unserem Ausflug in die Dordogne teilnehmen. Im Aquarium du Périgord in Le Bugue betrachteten wir exotische Reptilien. Die geplante Besichtigung des Gouffre de Proumeyssac (= eine Tropfsteinhöhle) fiel einem spontanen Stromausfall zum Opfer; wir erkundeten daher die hübsche Bastide Monpazier. Noch am gleichen Abend erwartete uns die übliche „Auberge espagnole“ – ein großes Abschiedsbuffet zusammen mit allen corres und ihren Eltern im Lycée.

Am Montag Früh war es dann soweit: Grand départ – Abfahrt! 8 heures précises! Nicht alle von uns wollten zum dem Zeitpunkt wirklich heim … zu gut hatte es uns gefallen, zu freundlich waren wir aufgenommen worden, zu viel Schönes hatten wir erlebt. Außerdem erwartete uns in Burghausen gleich nach der Ankunft die Schule …

Am Dienstag 16.04., pünktlich um 19:30 Uhr, touchdown in Burghausen – unsere echten Eltern warteten natürlich schon.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Lehrern Frau Möbus und Herrn Thalmeir, die uns bei dieser wunderschönen Reise begleiteten und alles perfekt organisiert hatten, bei unserem stets verständnisvollen Busfahrer Helmut, der uns auf der 4000 km (!) langen Reise IMMER souverän und sicher chauffierte, sowie beim Deutsch-Französischen Jugendwerk und beim Burghauser Städtepartnerschaftsverein, die die Reise großzügig bezuschusst haben!

Anna Trieflinger (Klasse 11a), Anna Huster (Klasse 10b)

 

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