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Erinnerung an Kinder im Konzentrationslager

Zum Holocaust-Gedenktag am KZ-Friedhof am Pulverturm haben sich am Freitag über 100 Schülerinnen von drei 10. Klassen des Aventinus-Gymnasiums und einer 10. Klasse der Maria-Ward-Realschule Burghausen versammelt.

Aufgrund der immer weniger werdenden Überlebenden der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen waren dieses Mal die sogenannten „Child survivor“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dazu lasen Anna Huster und Sofia Oldenburger gekonnt zunächst aus einem Interview mit Diana Gring, die eine Ausstellung zu den Kindern im Konzentrationslager Bergen-Belsen erarbeitet hat. Da in der Forschung diese Opfergruppe immer noch wenig Aufmerksamkeit findet, wurden nun erstmals umfassend die Verhältnisse hierzu untersucht. Im Fokus stehen dabei v.a. der psychische Zustand, Hunger, Gewalt und die anstrengenden bzw. tödlichen Appelle vor allem in frostigen Winterzeiten. Anschließend wurde das Beispiel der 11-jährigen Halina Hofmann vorgestellt, die ihre Odyssee durch verschiedene Lager in Schlesien und Westpreußen schilderte. Dabei waren v.a. die erlebte Brutalität, der Hunger und die Todesnähe bleibende Eindrücke.

Abschließend las Organisator Stefan Angstl die kaum bekannte Szene aus der Räumung des Ghettos in Lodz vor, in welcher tausende Kinder auf einmal von ihren Eltern getrennt und in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) geschickt wurden. Insgesamt stand bei dem Gedenken der Schulen das gemeinsame Erinnern im Vordergrund, zu dessen Zweck symbolisch aus jeder Klasse ein Stein auf den Grabmälern niedergelegt wurde. Damit wird allgemein der Besuch eines jüdischen Grabes bezeugt. Am KZ-Friedhof in Burghausen sind viele Tote aus dem Konzentrationslager in Mühldorf/ Hart beerdigt, die nach dem Kriegsende hierher gebracht und soweit möglich würdevoll bestattet wurden.

Text. Stefan Angstl

Foto: Martin Gleixner

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